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Crowley Tarot: Geschichte, Struktur und Rezeption


Hier erklären wir Ihnen die Begrifflichkeiten der Esoterik - von A wie Aberglaube bis zu Z wie Zukunft

Crowley Tarot: Geschichte, Struktur und Rezeption
Foto: lady_in_red13 / Shutterstock.com

Crowley Tarot: Geschichte, Struktur und Rezeption

Das Crowley Tarot, auch unter dem Namen Thoth Tarot bekannt, zählt zu den einflussreichsten Tarotdecks des 20. Jahrhunderts. Entwickelt von Aleister Crowley (1875–1947) und illustriert von Lady Frieda Harris (1877–1962), ist es ein Werk von kunsthistorischer, esoterischer und kulturgeschichtlicher Bedeutung. Mit seinen 78 Karten in klassischer Struktur, jedoch mit außergewöhnlich komplexer Symbolik, bildet es eine faszinierende Schnittstelle zwischen Tradition und Moderne.

Herkunft und Geschichte

Die Entstehung des Decks fällt in die Jahre zwischen 1938 und 1943 – eine Zeit politischer Unsicherheit und gesellschaftlicher Umbrüche. Aleister Crowley, ein polarisierender Autor und Okkultist, war bereits zu Lebzeiten bekannt und umstritten. Während ihn viele wegen seiner provokativen Lebensweise kritisierten, sahen andere in ihm einen Lehrer, der uralte Weisheitssysteme in neue Formen überführte.

Lady Frieda Harris, eine Künstlerin mit großem Interesse an moderner Kunst und Mystik, arbeitete eng mit Crowley zusammen. Gemeinsam überarbeiteten sie die Entwürfe mehrfach; Harris fertigte Hunderte von Studien an, bevor die endgültigen Fassungen entstanden. Die Veröffentlichung verzögerte sich, nicht zuletzt, weil Crowleys kontroverser Ruf ein Hindernis darstellte. Erst nach seinem Tod konnte sich das Werk frei entfalten und verbreiten.

Ab den 1970er-Jahren erlangte das Crowley Tarot internationale Anerkennung und gehört heute zu den bedeutendsten und meistgenutzten Tarotdecks weltweit.

Symbolik und Bedeutung

Das Crowley Tarot folgt grundsätzlich der klassischen Gliederung:

  • Große Arkana (22 Karten) - archetypische Stationen menschlicher Entwicklung, von "Der Narr" bis "Das Universum"
  • Kleine Arkana (56 Karten) - vier Farben mit jeweils zehn Zahlenkarten
  • Hofkarten (16 Karten) - symbolisieren menschliche Rollen und Verhaltensmuster

Doch Crowley ging weit über die traditionelle Struktur hinaus. Er ergänzte das System um astrologische Symbole, kabbalistische Bezüge, alchemistische Zeichen und Elemente der ägyptischen Mythologie. Viele Karten tragen bewusst veränderte Titel, so wurde etwa Justice zu Adjustment und Temperance zu Art.

Die Bildsprache ist von intensiven Farben, Bewegung und Energie geprägt. Sie soll weniger rational verstanden, sondern intuitiv erlebt werden. Auf diese Weise wird das Crowley Tarot zu einem Tor, das die Brücke zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein schlägt.

Praktische Anwendung im Alltag

Das Crowley Tarot ist vielseitig und anpassungsfähig. Beliebte Legemethoden sind:

  • Drei-Karten-Legung - bietet einen Überblick über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
  • Keltisches Kreuz - ermöglicht eine umfassende Analyse mit zehn Positionen
  • Kreuzlegung - zeigt Einflüsse und Tendenzen zu einem bestimmten Thema
  • Tageskarte - dient der täglichen Selbstreflexion

Ein Beispiel: Wer das Gefühl hat, beruflich festzustecken, kann mit einer Drei-Karten-Legung erkennen, welche Muster aus der Vergangenheit noch wirken, welche Chancen aktuell bestehen und welche Entwicklung bevorstehen könnte.

Die Karten liefern keine festen Vorhersagen, sondern laden dazu ein, die eigene Situation bewusster wahrzunehmen und die Perspektive zu erweitern.

Kulturelle und spirituelle Einbindung

Das Crowley Tarot überschreitet den Rahmen eines rein esoterischen Werkzeugs. Es ist zugleich ein Kunstwerk, das auch in Ausstellungen gezeigt wurde. Die Illustrationen von Lady Frieda Harris stehen in der Tradition der Moderne und sind von geometrischer Kunst und Farblehre beeinflusst.

Spirituell betrachtet, verbindet das Deck verschiedene Systeme: westliche Esoterik, ägyptische Mythologie, Kabbala und Astrologie. Diese Synthese macht es zu einem einzigartigen Werk, das unterschiedliche Weisheitslehren zu einem ganzheitlichen Symbolsystem vereint.

Moderne Perspektive

Heute wird das Crowley Tarot weltweit verwendet - in spirituellen Beratungen, Seminaren, Buchpublikationen und sogar wissenschaftlichen Arbeiten. Aufgrund seiner Komplexität eignet es sich besonders für Menschen, die sich tiefer mit Symbolik, Esoterik und Selbsterkenntnis befassen möchten. Dennoch bietet es auch Einsteigerinnen und Einsteigern einfache Möglichkeiten, erste Erfahrungen zu sammeln - etwa über Tageskarten oder intuitive Legungen.

Vergleich zu anderen Tarotdecks

Im Unterschied zum bekannten Rider-Waite-Tarot, das durch klare Alltagsszenen besticht, arbeitet das Crowley Tarot mit abstrakteren und mehrschichtigen Symbolen. Dadurch wirkt es für viele Anwenderinnen und Anwender intensiver, manchmal auch herausfordernder. Wer jedoch bereit ist, sich darauf einzulassen, entdeckt ein faszinierendes Deutungssystem, das Kunst, Philosophie und Magie auf einzigartige Weise verbindet.

Häufige Fragen zum Crowley Tarot

Was ist das Crowley Tarot?

Das Crowley Tarot, auch Thoth Tarot genannt, ist ein Kartendeck mit 78 Karten, das von Aleister Crowley entworfen und von Lady Frieda Harris illustriert wurde.

Wann entstand das Crowley Tarot?

Die Karten wurden zwischen 1938 und 1943 gestaltet. Ihre Veröffentlichung erfolgte erst nach Crowleys Tod.

Worin unterscheidet es sich von anderen Tarotdecks?

Es integriert astrologische, kabbalistische und alchemistische Symbole und verwendet eigene Titel für mehrere Karten.

Für wen eignet sich das Crowley Tarot?

Für alle, die sich mit Selbstreflexion, Symbolarbeit und spiritueller Entwicklung beschäftigen möchten.

Welche Legesysteme sind verbreitet?

Zu den bekanntesten gehören das Keltische Kreuz, die Drei-Karten-Legung und die Kreuzlegung.


Weitere Informationen finden Sie im Beitrag Crowley Tarot: Die Konstellation des Eremiten

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